Reichshauptstadt und Kaisergrab
Bamberg, die kreisfreie Stadt stellt als Universitätsstadt und Sitz des Erzbistums ein kulturell, wirtschaftlich und religiös bedeutendes Zentrum in Oberfranken dar. Bambergs Altstadt ist seit 1993 mit seinem deutschlandweit größten noch erhaltenen historischen Stadtkern als Weltkulturerbe anerkannt.
Die im Jahr 1858 gefundenen Bamberger Götzen sind als die ersten Relikte der Bamberger Frühgeschichte bekannt geworden. Die Figuren stammen vermutlich aus der Jungsteinzeit und stellen mutmaßlich heidnische Götzen dar. Die Geschichte Bamberg beginnt mir der erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 902. Besondere Bedeutung gewann die Stadt, als Heinrich II den ersten Bamberger Dom errichten ließ, der schließlich das Zentrum des im Jahr 1007 erbauten neuen Bistums wurde. Kurzzeitig war Bamberg auch die Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Der Kaiserdom wurde im Jahr 1237 fertiggestellt.
Im Zuge der Erbauung des Benediktinerklosters St. Michael im Jahr 1015 sowie später der Kollegiatstifte St. Stephan, St. Gangolf und St. Jakob entwickelte sich Bamberg zu einem der bedeutendsten Zentren des Reiches. In diesem Sinne ist auch das für die Geschichte bedeutsame Treffen von Kaiser Heinrich II. und Papst Benedikt VIII zu sehen. Heinrich der II, als Gründer des Reiches und seine Gattin wurden im Bamberger Dom beigesetzt. Im Jahr 1046 ging der Bamberger Bischofs Suidger als Papst Clemens II. in die Geschichte ein. Auch politisch besaßen die Bamberger Bischöfe eine sehr lange Zeit als Kanzler oder Vizekanzler einen entscheidenden Einfluss im Reich.
Gerade die Fürstbischhöfe Franz und von Schönborn machten Bamberg zu einer Hochburg des Barocks. Als Sitz der bayerischen Regierung entstand in Bamberg die erste demokratische Verfassung.
Kurz Geschichte Bamberg
| 7. Jahrh. | Eine große Burganlage existiert auf dem Domberg. |
| 902 | Das ostfränkischen Geschlechts der Babenberger haben das “Castrum babenberg” im Besitz. Nach ihrem Aussterben erbt die Krone. |
| 973 | Kaiser Otto II. verschenkt Burg und Siedlung “papinberc” an den Bayernherzog Heinrich “dem Zänker”. |
| 995 | Nach dem Tod des Vaters Heinrich “der Zänker” erbt der Sohn, der spätere König Heinrich II. die Bamberger Sitzstände. |
| 997 | Heinrich II. und seine Frau Kunigunde leben in Bamberg. |
| 1002 | Heinrich II. wird König. |
| 1007 | Heinrich II. gründet das Bistum Bamberg. Er möchte Bamberg zur Hauptstadt seines Reichs machen. Viele Kirchen und Klöster werden erbaut. Bamberg ist bis 1802 Hauptstadt eines Fürstentums. |
| 1012 | Der Bamberger “Kaiserdom” wird geweiht. |
| 1014 | Heinrich II. wird in Rom zum Kaiser gekrönt. |
| 1024 | Kaiser Heinrichs II verstirbt. |
| 1046 | Bischof Suitger (1040-47) wird auf Bitte des Kaisers Heinrichs III. Papst (Clemens II.). Nach 9 Monaten stirbt er u wird im Bamberger Dom beigesetzt. |
| 1102-1139 | Bischof Otto I., heilig gesprochen 1189, wird “Apostel der Pommern” genannt. Er gründet Klöster, lässt Kirchen erbauen und wirkt diplomatisch beim Wormser Konkordat mit. |
| 1146 | Kaiser Heinrich II. wird heilig gesprochen. |
| 1152 | Nach seiner Rückkehr von einem Kreuzzug stirbt König Konrad III. in Bamberg. |
| 1185 | Der Kaiserdom fällt einem Brand zum Opfer. |
| 1200 | Kaiserin Kunigunde wird heilig gesprochen. |
| 1208 | König Philipp von Schwaben wird in der Alten Hofhaltung in Bamberg während einer Hochzeitsfeier ermordet und im Dom beigesetzt. |
| 1215 | Der dritte Dom wird erbaut. |
| 1237 | Der spätromanisch-frühgotische Dom wird geweiht. |
| 1430 | Hussiteneinfall. Bamberg musste sich mit hoher Summe freikaufen. |
| 15 Jahrh. | Die Klosterbezirke haben eine eigene Rechtsprechung und zahlen keine Steuern. Daher kommt es immer wieder zu Streitigkeiten mit der Stadt. Dadurch ziehen viele reiche Patrizierfamilien weg und mit ihnen die Künstler. |
| 1525 | Bauernkrieg: Bamberger Bürger plündern Domherrenhöfe und das Kloster St. Michael. Mit Hilfe des Schwäbischen Bundes wird die Revolution niedergeschlagen, die Rädelsführer werden zum Tode verurteilt. |
| 1553 | Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg / Kulmbach erobert Bamberg. Er erpresst Schutzgeld, lässt Domherrenhöfe ausrauben und die Altenburg verwüstete. |
| 1623-1633 | Höhepunkt der Hexenverbrennungen unter Bischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim. Im Kreis Bamberg müssen 600 Menschen sterben. |
| 1618-1648 | Dreißigjähriger Krieg: Die nur schwach geschützte Stadt wird immer wieder von verschiedenen Truppen besetzt und geplündert. In Bamberg sterben durch den Krieg und Seuchen fast die Hälfte der damals 12000 Einwohner. |
| 1693-1746 | Die Fürstbischöfe Lothar Franz und Friedrich Karl von Schönborn fördern Handel, Handwerk und Manufakturen. Bamberg erlebt die Hochzeit seiner Geschichte. Es entsteht die heutige barocken Residenzstadt. |
| 1803 | Das Fürstbistum Bamberg wird aufgelöst, das Land gehört fortan zu Bayern. |
| 1808 | E.T.A. Hoffmann wird Kapellmeister. |
| 1817 | Bamberg wird zum Erzbistum. |
| 1841 | Der Ludwig-Donau-Main-Kanal wird eingeweiht. |
| 1844 | Die Eisenbahn kommt nach Bamberg. |
| 1914-1918 | 1. Weltkrieg: Bamberg hat 1330 Gefallene zu beklagen. |
| 1933-1945 | Drittes Reich und 2. Weltkrieg: Etwa 1000 jüdische Bamberger Bürger werden vertrieben und ermordet. 3500 Bamberger sind im Krieg gefallen oder werden vermisst. Zusätzlich sterben noch 378 Menschen durch Luftangriffe im letzten Kriegsjahr. |
| 1981 | Bamberg wird zum Stadtdenkmal erklärt. |
| 1993 | Die Stadt mit ca. 70.000 Einwohnern, wird in die UNESCO-Liste “Weltkulturerbe der Menschheit” auf genommen. |



